karla hat geschrieben:
Die IGM hat ihre Kampagne "Gleiche Arbeit, gleiches Geld" auf Sparflamme heruntergefahren.
...ich hatte das Gefühl, dass die IGM sich in den letzten Jahren sehr viel mehr auf den Bereich "Werkverträge" konzentriert und da die Ausbeutung/Lohnunterschiede deutlich gemacht hat. Gefühlt ist es inzwischen so, dass in einigen Bereichen "Zeitarbeit" einen besseren Ruf hat als "Werkvertrag". Das mag stimmen bei Schweineschlachtern, ist aber in weiten Bereichen des Handwerks ziemlicher Quatsch. Aber ich glaube, dass von der IGM mit dem Finger auf Ausbeutung in Scheinselbständigkeit und Werkvertrag gezeigt wird, lässt die Zeitarbeit (alles tarifgebunden, Sozialversichert, doch ziemlich stark kontrolliert) irgendwie besser erscheinen. Auch wenn da natürlich auch einiges im Argen liegt, gerade bei Hire-and-Fire-ZAFs, was wohl gerade im Helferbereich immer noch eher die Regel als die Ausnahme ist.
Naja, ich wundere mich auch immer, dass gerade bei Kündigungen hier nicht mehr Widerstand geleistet wird. Viele wollen sich offenbar nicht streiten, obwohl die rechtliche Situation nach der Probezeit ja eigentlich sehr gut aussieht. Aber auch da meldet sich nur alle zwei Monate mal jemand hier im Forum.
Ach ja: Das wäre noch mein Vorschlag für die Tarifkommission. Im Manteltarifvertrag für die Entgeltgruppen E1 und E2 die Probezeit von 6 Monaten auf einen Monat verkürzen. Vielleicht brauche ich bei einem Facharbeiter oder Ingenieur die 6 Monate, um die Arbeit beurteilen zu können. Aber bei einem Helfer, der nach 2 Tagen eingearbeitet ist, sollte das schneller gehen. Und mit einer verkürzten Probezeit können gerade die Helfer-ZAFs ihr "Hire-and-Fire" Modell nicht mehr ganz so kostengünstig umsetzen. Das würde dann auch diese Firmen dazu zwingen, nach Abschluss eines Auftrags die Leute nicht einfach rauszusetzen, sondern nach Anschlussaufträgen zu suchen. So, wie das ja eigentlich der Sinn der Zeitarbeit ist.